Poker-Turnierregeln
01.
Die Vergabe der Sitzplätze wird ausgelost und ist nicht übertragbar.
02.
Der Button wird zu Beginn des Turniers sowie am Finaltisch durch die Ziehung der höchsten Karte ermittelt.
03.
Jeder Spieler erhält zu Beginn des Turniers die gleiche Anzahl an Spielchips, wobei diese Anzahl in keiner Beziehung zum Buy-in des Events steht.
04.
Alle Spielchips müssen jederzeit sichtbar sein - dies gilt ganz besonders für die Chips mit dem höchsten Wert, die nicht "versteckt" werden dürfen und jederzeit zu sehen sein müssen. Spieler dürfen zu keiner Zeit Spielchips in ihren Taschen aufbewahren. Ein Spieler, der Chips in seiner Tasche hat, verliert diese und wird zusätzlich bestraft (entsprechend Regel 31). Die eingezogenen Chips werden aus dem Turnier genommen.
05.
Turnierfremde Spielchips dürfen nicht auf dem Tisch liegen - mit Ausnahme von maximal einem Chip zum Schutz der Karten.
06.
Beim "Race for Chips" kann ein Spieler höchstens einen Spielchip erhalten. Das Race for Chips fängt immer bei Platz 1 an. Es kann kein Spieler durch das Race for Chips aus dem Turnier ausscheiden. Falls ein Spieler nach dem Race for Chips keinen Spielchip mehr haben sollte, erhält er einen Chip der kleinsten noch im Spiel verbleibenden Größe.
07.
Die Einsätze müssen der Reihe nach im Uhrzeigersinn erfolgen.
08.
Eine mündliche Ansage zum Zeitpunkt des Einsatzes ist bindend. Ein Handlung außerhalb der Reihenfolge kann unter folgenden Voraussetzungen bindend sein: * Wenn ein Spieler außer der Reihe setzt, erhöht oder mitgeht, ist sein Einsatz bindend. * Wenn der Spieler, der eigentlich an der Reihe war, mehr als den außerplanmäßig gemachten Einsatz setzt, kann der Spieler, der außer der Reihe gesetzt hat, entweder die Differenz einbringen, um mitzugehen, oder seinen Einsatz zurücknehmen und passen oder erneut erhöhen.
09.
Wenn die Erhöhung eines Spielers den zuvor gemachten Einsatz um 50% oder mehr übersteigt, muss er seinen Einsatz soweit erhöhen, dass er die kleinstmögliche Erhöhung erreicht.
10.
Wenn ein "Oversized Chip" ohne weitere Ansage ins Spiel gebracht wird, so gilt er vor dem Flop als bezahlt und nach dem Flop als voller Einsatz.
11.
Um zu erhöhen, muss ein Spieler den gesamten Einsatz mit einer Bewegung machen oder die Höhe des Einsatzes ansagen. Mit dem Wort "Raise" verteidigt der Spieler sein Recht zur Erhöhung, aber diese Erhöhung muss mit einer zusätzlichen Bewegung erfolgen oder der Spieler muss den Betrag der Erhöhung ansagen.
12.
Over-Blinds (Straddles) sind im Turnier nicht erlaubt.
13.
Ein Under-Raise ist nur erlaubt, wenn ein Spieler "All-in" geht. Eine solche Erhöhung, die kleiner als das kleinstmögliche Raise ist, gibt dem Spieler, der bereits vorher agiert hat, nicht das Recht, erneut zu setzen.
14.
Die Spieler müssen auf ihrem Platz verbleiben, bis der Dealer alle Karten ausgeteilt hat. Sitzt der Spieler nicht auf seinem Platz, nimmt der Dealer die Karten des Spielers sofort aus dem Spiel.
15.
Sobald ein Spieler All-in ist und alle Einsätze gemacht sind, werden alle Karten aufgedeckt.
16.
Im Turnier wird ein "Dead Button" verwendet.
17.
Wenn das Zeitlimit für eine Runde abgelaufen ist und eine neue Runde angesagt wird, gelten die neuen Limits für die nächste Hand. Eine Hand beginnt mit dem ersten Mischen der Spielkarten.
18.
Die Spieler haben nicht das Recht, nach neuen Karten zu verlangen.
19.
Es ist nicht erlaubt, seine Karten während des Spiels anderen Spielern zu zeigen ("One player, one hand"-Regel).
20.
Es ist nicht erlaubt, den Dealer zur Kartenausgaben bis zum River zu bitten, wenn das Spiel bereits durch Abwerfen der Hand auf dem Flop oder Turn entschieden wurde (sog. "Rabbit Hunting").
21.
Wenn sich ein Spieler nach dem Auflösen des Tisches absichtlich so verhält, dass er durch Verzögern oder andere Tricks den Blinds an seinem neuen Tisch zu entgehen versucht, kann dieses Verhalten dazu führen, dass er die Blinds verliert und außerdem bestraft wird. Die Blinds kommen in diesem Fall als totes Geld in den nächsten Pot.
22.
Falls ein Spieler ein Mobiltelefon benutzen will, muss er sich vom Tisch entfernen.
23.
Mündliche Erklärungen zum eigenen Blatt sind nicht bindend und ein Kommentar zum möglichen Blatt des Gegenspielers ist nur erlaubt, wenn er zur Fernsehübertragung des Turniers beiträgt. Dies gilt jedoch ausschließlich für Spieler, die noch in der Hand vertreten sind - nicht aber für Spieler, die nicht mehr an dieser Hand beteiligt sind.
24.
Spieler, die nicht mehr im Spiel sind, dürfen nicht über die laufende Hand diskutieren. Über abgelegte Karten darf ebenfalls nicht gesprochen werden.
25.
Kein Spieler darf seine Karten während der laufenden Hand zeigen.
26.
Es liegt in der Verantwortung des Spielers, seine Karten zu jeder Zeit zu schützen. Zieht der Dealer eine ungeschützte Hand ein, hat der Spieler keinerlei Anspruch auf Wiedergutmachung und erhält seinen bisherigen Einsatz nicht zurück. Nur im Falle, dass ein Spieler selber erhöht hat und noch kein anderer Spieler mitgegangen ist, erhält der Spieler seine Erhöhung zurück.
27.
Die Dealer dürfen keine Gewinnerhand einziehen, die bereits aufgedeckt wurde und offensichtlich eine Gewinnerhand war.
28.
Das Floor-Personal muss bei allen Entscheidungen dem Vorteil des Spiels und der Fairness höchste Priorität einräumen. Ungewöhnliche Umstände können es gelegentlich notwendig machen, die technische Regelauslegung zugunsten der Fairness zurückzustellen. Die Entscheidung des Floor Managers ist endgültig.
29.
Wenn zwei oder mehr Spieler am selben Tisch ausscheiden, entscheidet die höhere Chipsumme über die Platzierung im Turnier. Scheiden während des regulären Spiels zwei oder mehr Spieler an unterschiedlichen Tischen aus, entscheidet die Reihenfolge ihres Ausscheidens über die Platzierung. Ist die Reihenfolge nicht eindeutig festzustellen, werden alle eventuell anfallenden Preisgelder zu gleichen Teilen aufgeteilt. Scheiden während einer "Hand for Hand"-Phase zwei oder mehr Spieler an unterschiedlichen Tischen aus, werden die Preisgelder zu gleichen Teilen aufgeteilt.
30.
Das Management behält sich das Recht vor, jedes Event nach eigenem Ermessen im Interesse des Turniers oder seiner Spieler abzusagen oder abzuändern.
31.
Die Turniertische werden zu allen Zeiten gleich besetzt. Die Spieler werden vom Big Blind zur ungünstigsten Position versetzt.
32.
Gegen einen Spieler können die folgenden Penaltys (Strafen) verhängt werden:
(a) Eine mündliche Verwarnung |
(b) Missed Hand Penalty |
(c) Seine Hand wird als "tot" (ungültig) erklärt |
(d) Disqualifikation oder |
(e) Ausscheiden. |
Eine "Missed Hand"-Strafe wird wie folgt durchgeführt: Zu Beginn der nächsten Hand muss der Verursacher eine Hand für jeden Spieler am Tisch (einschließlich seiner selbst) aussetzen. Ein Supervisor kann eine 1-, 2-, 3- oder 4-Runden-Strafe aussprechen (z.B.: 7 Spieler mal 3 Runden = 21 auszulassende Hände). Der Verursacher muss den Tisch für die Dauer der Penalty verlassen. Wiederholte Regelverstöße führen zu zunehmend härteren Strafen.
Achtung: Wird ein Spieler während einer Strafe an einen anderen Tisch versetzt, muss er die verbleibende Dauer der Strafe am neuen Tisch verbringen. Dadurch kann ein Spieler mehr als einen Satz Blinds verpassen. Disqualifizierte Spieler haben keinen Anspruch auf eine Rückerstattung ihrer Einsätze. Ihre Spielchips werden eingezogen und ihre Turnierplatzierung erfolgt auf Basis ihres Chipbetrags zum Zeitpunkt der Einziehung. Ein schwerer Regelverstoß kann darüber hinaus zu einem Ausscheiden aus dem gesamten Turnier führen, was bedeutet, dass der Spieler keinen Anspruch auf ein Preisgeld hat.
33.
Falls ein Spieler für eine Entscheidung mehr Zeit als üblich braucht, kann ein Gegner die Einschränkung der Bedenkzeit verlangen ("Calling the Clock"): Der betreffende Spieler erhält dann 1 Minute Bedenkzeit, um seine Entscheidung zu treffen. Wenn er in dieser Zeit nicht agiert hat, gibt es noch einen "Countdown" von 10 bis 0 Sekunden. Falls ein Spieler bis zum Ende des Countdowns nicht agiert hat, wird seine Hand für ungültig erklärt.
34.
Die Verwendung anstößiger Ausdrücke ist streng verboten und zieht die Verhängung von Strafen gegen den oder die Verursacher nach sich.
35.
Im Falle jeglicher Unstimmigkeiten während eines Turniers im Rahmen der European Poker Tour hat der Turnierdirektor das Recht der alleinigen Entscheidung.
36.
Verlässt ein Spieler das Turnier zu irgendeinem Zeitpunkt (aus welchen Gründen auch immer), verliert er jeden Anspruch auf eine Rückzahlung der Teilnahmegebühr. Die Spielchips des betreffenden Spielers werden weiterhin "ausgeblindet", also eingezogen, wenn er mit seinen Blinds an der Reihe ist. Sollte ein Spieler in dem Augenblick, wenn seine letzten Chips ausgeblindet werden, in den Preisgeldrängen sein, behält er seinen Anspruch auf alle Preisgelder, die ihm normalerweise aufgrund seiner Turnierplatzierung zustehen würden.